Die schöne Franco-Crosti, und was Märklin draus machte...

Versuch einer Satire !!!   Oder nicht???

Es war einmal ein Hersteller, der hatte begriffen, dass er nur durch treue Kunden in der Lage war, jedes Jahr erneut zu wachsen und alle Gehälter seiner Chefs zu zahlen, ganz egal ob diese die Kunden nun mochten oder nicht.....

Eines Tages aber wollten die Chefs neue Kunden, die es ermöglichen sollten, die Gehälter in der halben Zeit zu verdienen, wobei der Hersteller nur noch den halben Aufwand treiben wollte.

Bald hatten sie die Lösung des Problems erarbeitet: Neue Modelle braucht der Modellbahner....
Egal, ob sie auf der Modellbahn vernünftig fahren können, ob sie sinnvoll konstruiert sind, ob sie schön sind, ob sie dem Vorbild exakt entsprechen---- eines muss aber auf jeden Fall stimmen, der Gewinn.

Da sprach der Chef, wenn das Modell nur teuer genug ist, werden die Leute schon glauben, das es den Preis wert ist, sonst würde der Hersteller ja nicht soviel dafür nehmen.

Nun sind aber garnicht alle Kunden dieses Herstellers so schlicht strukturiert. Manche blieben einfach weg von der Produktpalette mit den tollen Preisen.
Gerade die Insider, deren unverbrüchlicher Treue sich der Chef sicher gewesen war, wollten diese Preis-Modelle nicht mehr unbedingt kaufen.

Da sprach der Chef, wenn die Insider nicht meinen Ideen folgen wollen, dann mache ich Ihnen diesmal noch ein weiteres Angebot, das den Wünschen von Modellbahnern nachkommen soll, damit die Kunden endlich wieder wissen, wie kundenfreundlich ich doch bin.....

Da hatten die Mitarbeiter des Herstellers eine gute Idee: Machen wir doch ein richtig schönes und ungewöhnliches Modell, bei dem Insidern das Herz aufgeht. Und da tun wir die modernste Technik rein, die wir haben, dann ist der Kunde wieder von uns begeistert......  Und sie hirnten über der Baureihe 42 und riefen Franco-Crosti klingt gut, ist gut, die muss ein jeder haben auf der Anlage!

Und so hatten sie ganz zufällig erfunden, wie man Arbeitsplätze sichert......

Da sprach der Chef, der Preis muss aber so hoch sein, dass nicht alle Big-Cost- Kunden sauer sind und ihre Einkäufe für falsch halten und sie umtauschen wollen gegen richtige Loks, die gut aussehen, gut fahren und weniger kosten.

Da suchten die Mitarbeiter eine Farbe, von der sie wussten, dass sie gut geeignet war, alle Schönheiten und technischen Details in den Hintergrund treten zu lassen.
Und sie sagten auf der Messe schon mal einem erstaunten Kunden: “Es kommt sehr auf die Beleuchtung an, wie die Lok wirkt.” Aber da wir den Preis nicht korrigiert haben, werden unsere Kunden die Lok trotzdem wiedererkennen und kaufen, denn sie ist doch von uns, dem Lieblingshersteller!

Da stellten die Kunden die Franco-Crosti auf die Drehscheibe ihres Herstellers, die der von einem anderen Hersteller bezieht, und drehten sie solange, bis die Beleuchtung stimmt und stellten fest, wie schön das Modell hätte sein können, wenn es eine andere Farbe gehabt hätte.

Und sie gaben die Maschine einfach an ihren Fachhändler zurück. Der hatte zwar keine Schuld daran, dass der Hersteller etwas anderes geliefert hatte, als angeboten worden war, aber dafür hatte er einen sehr zufriedenen Kunden mehr und der hatte “etwas” Geld gespart, und konnte sich ein schönes Modell eines anderen Herstellers kaufen, das genauso aussah, wie im Prospekt beschrieben.

Die beiden Bilder in Grau sind der hervorragenden Homepage von Hans-Günter Heiserholt entnommen. Das obere Bild wird bis heute auf der Homepage von Märklin gezeigt, weil man wohl nicht sicher ist, ob sich schon alle Insider ausreichend geärgert haben..... Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man sich kaputtlachen (wenn man bei ROCO arbeitet).

Nachtrag zur Franco Crosti

Böse Zungen behaupten, Märklin hätte die Farbe nur geändert, um später die Franco Crosti in der schwarz-roten Lackierung als “Normal”-Modell (ohne die Insider-Stückzahl-Begrenzung) vermarkten zu können.

Märklin selbst gibt wohl an, die Maschine sei nie im schwarz-roten Outfit gelaufen, sondern nur in stahlgrau.

Das allerdings sieht auf dieser Aufnahme vom 5. September 59 ganz anders aus.

42 9001 führt einen Leerzug mit offenen Güterwagen bei Oberlahnstein.


Quelle:
Eisenbahnkurier 9/2002

Ein Kommentar ist wohl überflüssig.......

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